Ursünde und Erlösung nach den griechischen Kirchenvätern

Martzelos, Georgios (2012)

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Die Ursünden- und Erlösungslehre, so wie sie die griechischen Kirchenväter entwickelt haben, unterscheidet sich klar von derjenigen der lateinischen Kirchenväter und besonders von der des Heiligen Augustinus. Dies ist selbstverständlich, weil sowohl die Voraussetzungen, die in den beiden Traditionen über die theologische Problematik hinsichtlich der Ursünden- und Erlösungslehre existierten, als auch die Herausforderungen, die zur Entwicklung und Gestaltung dieser Lehre beigetragen haben, im Osten und Westen unterschiedlich waren. Die lateinischen Kirchenväter hatten nämlich bei der Entwicklung der Ursünden- und Erlösungslehre juristische und nicht ontologische Voraussetzungen, so wie es bei den griechischen Kirchenvätern der Fall war. Weiterhin ist zu bedenken, dass es im Osten keine ähnliche Herausforderung mit derjenigen der lateinischen Kirchenväter im Westen, und besonders derjenigen des hl. Augustinus, gab, die ihn dazugeführt hat, in Auseinandersetzung mit dem Pelagianismus zu kommen. Obwohl diese Häresie im Osten sogar auf ökumenischer Ebene in der Synode von Ephesus (431 n. Chr.) verurteilt wurde, hat sie das theologische Denken der griechischen Kirchenväter nicht so sehr beschäftigt, zumal sie über Jahrhunderte hauptsächlich mit christologischen Fragen beschäftigt waren.

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