Kataphatische und apophatische theologie in der griechischen patristik.

Martzelos, Georgios (2004)

Article

Eines der wichtigsten Merkmale der Theologie der Kirchenväter, wenn diese sich auf den Begriff Gottes, seine Beziehung mit der Welt oder ihre Gotteserfahrungen beziehen, ist die apophatische und kataphatische Art und Weise, mit der sie diese Sachen beschreiben. Dies ist so, weil der Unterschied zwischen dem unerschaffenen Gott und der erschaffenen Welt für die Kirchenväter nicht nur einfach eine ontologische Unterscheidung darstellt, welche sie akzeptieren, ohne die direkten und tieferen erkenntnistheoretischen Folgen und Erweiterungen zu erfassen. Die unmittelbare erkenntnistheoretische Folge dieser ontologischen Unterscheidung ist, dass obwohl der unerschaffene Gott wirklich mit der erschaffenen Welt durch seine Wirkungen in Beziehung steht, und durch diese Wirkungen, sowohl in der Schöpfung als auch in der Geschichte sich zu erkennen gibt, dennoch in seiner Wesenheit, in der Natur und der Art seiner Wirkungen, wie auch in der Existenzweise seiner dreifaltigen Personen, völlig transzendent und unerreichbar bleibt. In diesem Sinne ist für die Kirchenväter Gott zugleich bekannt und unbekannt, sagbar und unsagbar, geoffenbart und verborgen, „Deus revelatus“ und „Deus absconditus“ oder „Deus secretus“ und „Deus publicus“, wie der Heilige Augustinus bezeichnenderweise sagen würde .

Collections:
http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Except where otherwise noted, this item's license is described as http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/